Auch wenn der Auslöser von Schnupfen oder Fieber oft ein Virus ist, muss Schnupfen nicht gleich Schnupfen sein. Das Ergebnis kann einerseits eine harmlose Erkältung und andererseits eine oft schwer verlaufende „echte Grippe“, wie eine Influenza, sein – oder sogar Covid-19.
So sieht die TCM die Erkältung
Ist Wind-Kälte in den Körper eingedrungen, beginnen typische Kältesymptome, wie klares, farbloses Nasensekret. Jetzt gilt es zu schwitzen und die Poren zu öffnen, um die Kälte aus dem Körper wieder loszuwerden.
Tipps bei einer beginnenden Erkältung
Jetzt den Körper nicht abkühlen, sondern ihn besser mit heißem Fuß- oder Vollbad, Wärmeflasche, Tulsi Tee und wärmenden Natursubstanzen wie Ingwer oder Sternanis unterstützen. Sternanis wärmt und bremst die Vermehrung der Viren, aber bitte in hoher Dosis (bis zehn Kapseln am Tag). Bei Kindern kann Sternanis nachts mit Öl auf die Fußsohlen aufgetragen werden. Baikal Helmkraut und Andrographis sind einerseits erfrischend, kühlen das System aber nicht ab. Dafür werden die Erkältungssymptome sehr rasch gelindert, verhindern ein Tieferwandern der Erkältung und stärken das Qi. Der Shiitake Vitalpilz ist in der TCM der klassische Erkältungspilz.
Kontraproduktiv bei Erkältungen wirken laut TCM hingegen Südfrüchte – also Orangen, Zitronen, Mandarinen, Bananen, aber auch kühlende Rohkost, wie Tomaten, Gurken, Salate und rohes Obst, Mineralwasser, Tiefkühlkost oder Sojaprodukte. Zudem auch besonders Kuhmilchprodukte, allem voran Joghurt. Sie sind sauer und gelten als verschleimend, weshalb die Genesung länger dauert.
Um unser Immunsystem zu stärken und unser Qi aufzubauen sollte man dreimal täglich warm essen. Besonders gut wirkt eine Gemüse- oder Hühnersuppe, die lange mit Wurzelwerk geköchelt hat. Am Schluss kann noch frisch geschnittene Frühlingszwiebel sowie Reis oder Hirse hinzugeben. Reis wirkt ausleitend, daher ist Reissuppe mit Gemüse hilfreich – ebenso aber Gerstensuppe mit wärmenden Gewürzen wie Rosmarin, Thymian und Majoran. Schwarzer Rettich wirkt mit Rohrzucker oder Honig bei Husten. Zudem ist Schonung ist angesagt, d.h. keine körperliche Anstrengung, Sport oder Stressbelastungen, das hilft schneller zu regenerieren.
Wenn die Erkältung tiefer eindringt
Hat man das Anfangsstadium nicht eindämmen können, schaltet der Körper auf ein Notfallprogramm und verwandelt Kälte in Hitze – der Körper reagiert mit Entzündungen und Fieber und es plagen uns ein zäheres Nasensekret, eine verstopfte Nase, angeschwollene Nebenhöhlen sowie Kälte, die zu den Bronchien wandert.
Sollte die Erkältung noch weiter voranschreiten, darf die Hitze auf keinen Fall weiter gefördert werden, d.h. es sollten keine thermisch heißen Substanzen wie Ingwer eingesetzt werden. Aber auch Sternanis könnte zu warm sein. Dafür kann Cistus Tee zusammen mit kühlendem Zitronensaft getrunken werden. Natursubstanzen, die die Hitze ausleiten, wie etwa Helmkraut und Andrographis, stärken das Immunsystem und erfrischen bei Fieber.
Der Vitalpilz Coriolus unterstützt bei starker Schleimbildung in Nase und Rachen.
Kollodiales Zinköl abwechselnd mit kollodialem Silberöl unterstützt die Atmung, wenn es auf die Nasenflügel gerieben wird.
Ernährungsrichtlinien nach der TCM
Damit die Genesung rascher voranschreitet, empfiehlt sich nach der TCM einige Ernährungsrichtlinien einzuhalten:
- kein tierisches Eiweiß wie Fleisch, Fisch, Wurst oder Milchprodukte sowie keine Hühnersuppe, damit der Erreger nicht noch tiefer in den Körper gezogen wird
- nichts Fettes, Frittiertes oder Gebratenes
- Empfohlen sind hingegen Gemüse- oder Misosuppe, Reissuppe, Reis in Kokosmilch gekocht, Zucchini, Brokkoli oder Champignons, Birnenkompott oder Birnensaft (letzterer befeuchtet die Bronchien – das unterstützt besonders bei trockenem Husten)
So sieht die TCM die Grippe
bedeutet, der Körper ist in einem starken Hitzezustand, der durch Erreger ausgelöst wurde und es gelten die gleichen Maßnahmen wie bei vorangeschrittener Erkältung.
Naturheilkunde-Tipps bei einer Grippe/Influenza oder COVID-19 zur Begleitung und Unterstützung
Helmkraut und Andrographis gelten als Virenkiller, Immunbooster und wirken kühlend bei Fieber.
3 Tassen Cistus Tee täglich stärken das Immunsystem und töten Keime ab.
Papayablatt Tee hilft mit seinen Enzymen, dass Fibrinablagerungen in der Folgezeit nicht auch noch zu Lungenentzündung oder schlimmeren Auswirkungen führen.
L-Glutamin ist eine Aminosäure, die hilft, rasch eine starke Schleimhaut-Barriere in der Lunge und den Zellen des Immunsystems zu bilden, die den Schutz vor Ansteckung ausmacht. Ein Glutamin-Mangel macht müde, besonders wenn man nichts isst.
Krillöl oder Mikroalgenöl mit Astaxanthin stärkt das Immunsystem und hilft extreme Entzündungsreaktionen in Schach zu halten, damit Komplikationen der Atemwege vermieden werden können.
Vitalpilze haben jetzt Saison
Alle Vitalpilze sind jetzt gefragt – als effektive Begleitung, wenn das Immunsystem gestärkt und der Kampf gegen Viren aufgenommen werden muss.
Shiitake
Gerade wenn es um Erkältungskrankheiten geht, greifen Pilzkenner gerne zum Shiitake.
Er wirkt gegen innere Kälte und unterstützt die Abwehrkraft gegen Virusinfektionen, auch gegen Grippeviren Typ A. Er ist ein traditionelles Nahrungs- und Heilmittel in der chinesischen und japanischen Kultur sowie ein schmackhafter Baumpilz, der neben Mineralstoffen wie Kupfer, Eisen, Kalzium, Kalium, Selen und Zink, auch die acht essentiellen Aminosäuren, besonders L-Lysin, enthält, das zudem unterstützend bei Herpes-Infektionen eingesetzt wird. Vitamine wie B und D sowie Triterpene und die für Pilze typischen Polysaccharide runden sein Nährstoffangebot ab. Außerdem gilt er als Nitritfänger und neutralisiert die schädigenden Auswirkungen aus dem Nitritpökelsalz.
Er wirkt ausgleichend und wenn Kälte im Inneren Blockaden der Qi-Zirkulation bewirken, wird diese umgewandelt und ausgeleitet, genauso wie auch entstehende Hitze bei Entzündungen.
Cordyceps
Der Cordyceps Vitalpilz stärkt die Lunge, fördert das Lungen-Qi, stärkt aber auch die Nieren. Unterstützt nach einer Lungenentzündung und baut die Lungenschleimhaut wieder auf.
Chaga
Der Chaga Vitalpilz wirkt stärkend auf das Immun- sowie das ganze Körpersystem bei schweren Infekten. Er erleichtert die Atmung und wirkt trocknend, also gut bei Husten mit Schleim.
Auricularia
Der Auricularia Vitalpilz befeuchtet bei trockenem Husten, nährt die ausgetrockneten Schleimhäute und leitet Hitze und Fieber aus, da er kühlend wirkt.
Agaricus
Der Agaricus Vitalpilz ist ein Immunkraftverstärker mit sehr viel Polysacchariden und entzündungshemmenden Triterpenen.
Hausmittel – Nutzen wir auch die Nacht
Je nach Symptome können auch Wickel an den Fußsohlen über Nacht helfen:
- Schnupfen: Abends eine Scheibe Zitrone an beiden Fußsohlen (in der Mitte) mit Frischhaltefolie befestigen, Socken darüber und über Nacht wirken lassen.
- Husten (und Schnupfen): Eine Kapsel Sternanis öffnen und mit etwas Creme vermischen, auf beide Fußsohlen – vor allem auf die Lungen-Reflexzone, den Fußballen reiben, Socken darüber.
- Mittelohr- oder Nebenhöhlenentzündung: Eine Kapsel Curcuma öffnen und mit etwas Crème vermischen, auf beide Fußsohlen – auch im Bereich der Zehen einreiben, Frischhaltefolie und Socken darüber geben. Curcuma färbt die Haut gelb, wirkt aber wunderbar.
Bei Mandelentzündungen hilft es, Kardamom zu kauen: Bei den ersten Anzeichen gleich alle 2 Stunden konsequent eine Kapsel kauen und weitere, hier genannte Maßnahmen setzen.
Ernährungstipps für die kalte Jahreszeit
Mit Beginn der kalten Jahreszeit steigt die Krankheitsanfälligkeit. Um Infekten entgegenzuwirken, sollten kalte Speisen und Getränke eher vermieden werden. In warmen Gegenden gedeiht das, was eher kühlend wirkt, in kühlen Gegenden wächst eher Wärmendes. Daher sind für uns Südfrüchte, wie Orangen, Zitronen, Bananen oder Ananas zwar vitaminreich, doch durch ihre kühlenden Eigenschaften für uns weniger geeignet.
Vitamine holt man sich stattdessen aus Sprossen, Kräutern, Wurzelgemüse oder Sauerkraut. Die Zubereitungsart unterstützt die thermische Qualität eines Lebensmittels. Tiefkühlkost, auch wenn durch Grillen, Anbraten erhitzt, bleibt doch kühlend. Rohkost und rohes Obst sollte man im Herbst. Es empfiehlt sich, die Lebensmittel zu dünsten, beispielsweise im Wok, und mit wärmenden Gewürzen, wie Zimt, zu verfeinern.
Gemüsesalate, deren Zutaten überwiegend gekocht sind, wie etwa Kartoffeln, Bohnen oder Rote Rüben, sind neutral. Blattsalate, Tomaten, Gurken sind sehr kühlend und sollten ab Herbst nicht mehr am Speiseplan sein. Sie wirken dann durch die starke Abkühlung verschleimend ebenso wie Südfrüchte, Tiefkühlkost, Weizen- und Milchprodukte, noch verstärkt, wenn man schon erkältet und verschleimt ist.
Mit Natursubstanzen unterstützt man dann mit Sternanis Kapseln und dem Coriolus Vitalpilz, um der Verschleimung entgegenzuwirken.
Speisen aus der Mikrowelle sind verpönt, da die Lebensenergie und somit der energetische Wert verloren geht. Hingegen versorgen uns wärmende Lebensmittel und Zubereitungsarten mit mehr Energie und schützen unseren Körper vor Kälte, die den Energiefluss und den Stoffwechsel verlangsamen kann.
Dafür beschleunigen warmes Essen sowie Getränke Stoffwechsel und Organismus. Der scharfe Geschmack von schwarzem Rettich, Kren oder Gewürzen, wie Ingwer, Nelken, Zimt, Rosmarin, Kardamom, Kümmel oder Muskat, bringt die Energie in den Fluss, stärkt die Lunge und unterstützt die Bildung der Abwehrkräfte. Die Mitte, der Verdauungstrakt, wird durch Wurzelgemüse gestärkt, wie auch langsam geköchelte Suppen und Eintöpfe wärmend wirken und die Lebensenergie im Herbst und Winter steigern können.
Sie liefern die notwendige Flüssigkeit zur Befeuchtung von Lunge, Dickdarm und Magen.
„Neutrale Nahrungsmittel“, die ausgleichend wirken und die Lebensenergie aufbauen, sollten ebenso einen wichtigen Teil der Nahrung ausmachen. Dazu zählen Karotten, Hülsenfrüchte, diverse Kohlsorten, Kartoffeln, Rindfleisch, Eier und Butter. Im Herbst und Winter sollte man drei warme Mahlzeiten am Tag essen. Vor allem das Frühstück entscheidet über die Energie des ganzen Tages. Das bedeutendste Stärkungsmittel für die Lungen ist dabei Reis in allen Zubereitungsarten. Er ist leicht bekömmlich, für alle verträglich und transformiert Feuchtigkeit. Für das Frühstück empfiehlt sich Congee, eine lang gekochte Reissuppe, sowie ein Reisbrei aus Reisflocken oder ein Kokosmilchreis. Passen wir unsere Ernährungsweise der Jahreszeit an und unterstützen so unseren Körper – wenn notwendig auch mit Natursubstanzen in seinem Energiehaushalt. So schonen wir unsere Ressourcen, bleiben in der kalten Jahreszeit gesund und es wird im Frühjahr keinen Grund geben, dass wir mit Frühjahrsmüdigkeit auf die entstandenen Defizite reagieren.
Nicht alle Natursubstanzen passen für jeden – energetisches Austesten oder der kinesiologische Test kann hier wertvolle Hilfe leisten!
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(Quelle: Lebe natürlich)